Nachdem die Planung voranschritt und ich eine Weile nichts mehr gehört hatte, ergab sich dann im Sommer, dass ich an zwei Lesungen auf dem Festival beteiligt sein werde: Die erste fand am Freitag Abend in Granny's Kitchen
, einem gemütlichen Café nahe des Marktplatzes statt. Dazu hatte man auch Jenny-Mai Nuyen eingeladen, die in diesem Jahr mit Die Töchter von Ilian
als Autorin in die Phantastik zurückgekehrt ist, nachdem sie vor einigen Jahren mit ihren phantastischen Jugendbüchern bereits große Erfolge feiern konnte.
Wir hatten uns leider insgesamt fünf parelleler, teilweise hochkarätiger Veranstaltungen zur gleichen Zeit zu erwehren (zudem war das Wetter so schlecht, dass auf dem Festivalgelände der Altstadt wenig los war), dennoch war das Café ordentlich gefüllt. Ich stellte meinen aktuellen Roman Hexagon - Der Pakt der Sechs vor, während Jenny danach in ihre Fantasy-Welt der Töchter von Ilian entführte. Danach ergab sich ein interessantes und launiges Gespräch mit den Zuhörer*innen, bei dem Jenny viele Einblicke in ihre Ideenfinung und ihren Schreibprozess gab. Insgesamt war es ein sehr schöner Abend in einer gemütlichen Location, der viel Spaß gemacht hat.
Zu unserer Freude ließ es sich Herzogenaurachs Bürgermeister Geman Hacker nicht nehmen, ebenfalls länger dem Workshop beizuwohnen und sich für ihn gänzlich neue Einblicke in den kreativen Prozess von Phantastikautoren geben zu lassen, die ihm aufzeigten, dass die Phantastik viel mehr bietet als "lustige Geschichten von Elfen und Zwergen".
Ich würde mir wünschen, dass sich wie er mehr Leser*innen auf Veranstaltungen wie diese einlassen, selbst wenn sie eher anderen Genres der Unterhaltungsliteratur zugeneigt sind - die meisten wissen tatsächlich nicht darüber Bescheid, welche konzeptionellen oder inhaltlichen Aspekte in der Phantastikliteratur auf sie warten, die weit über bloßen Eskapismus und triviale Unterhaltung hinausgehen und neben menschlichen Dramen und Konflikten auch viele zeitgenössische Themenkomplexe behandeln.
Insgesamt war es aber eine schöne Veranstaltung in meinem "zweiten Wohnzimmer", dem Buch-Café der Herzogenauracher Buchhandlung Bücher, Medien & Mehr , die vielleicht auch ein wenig zur Vernetzung der örtlichen Phantasten beigetragen hat.
Vielen Dank an Stefanie Greber und das Team von Bücher, Medien & Mehr, die beide Lesungen hervorragend unterstützt und wie immer viel mehr geleistet haben, als man es von einer Buchhandlung bei Lesungen erwarten würde. Ohne diesen Support würde ich es als lokaler Autor viel schwerer haben, auf meine Werke aufmerksam zu machen!